Thorsten Muntermann kennt das Thema Fachkräftemangel – nicht nur als IHK-Vizepräsident, sondern auch als Geschäftsführer von Koziol ideas for friends, einem Unternehmen für nachhaltiges Kunststoffdesign in Erbach. Eines seiner Lieblingsprojekte ist daher das Projekt „IHK-Zukunftswerkstatt“, bei dem an weiterführenden Schulen Klassenzimmer zur Berufsorientierung eingerichtet werden. „Auch Unternehmen können sich daran beteiligen. So bringen wir die regionale Wirtschaft mit dem Fachkräftenachwuchs zusammen und zeigen, dass es auch im ländlichen Raum spannende Ausbildungsberufe mit Zukunftsperspektive gibt“, erklärt er. Die erste Zukunftswerkstatt entstand bereits 2011 an der Schule am Sportpark in Erbach. Seit 2014 sind sechs weitere IHK-Zukunftswerkstätten im Odenwaldkreis hinzugekommen.
Auch die Wohnorte sollen für Fach- und Führungskräfte attraktiver werden. Um deren Bedürfnisse besser zu erkennen, können sich Kommunen deshalb seit 2012 als „ausgezeichneter Wohnort für Fach- und Führungskräfte“ von den Industrie- und Handelskammern im Rhein-Main-Gebiet zertifizieren lassen. Im Zuge der Zertifizierung werden die Bedürfnisse der Zielgruppe und darauf abgestimmte Angebote erarbeitet. „Wir arbeiten mit den Kommunen Hand in Hand und sie freuen sich über unsere Unterstützung“, erklärt Muntermann. Seit 2014 haben bereits mehrere Gemeinden aus dem Odenwald das Audit durchlaufen. Reichelsheim und Bad König sind sogar bereits re-auditiert.
„Im Odenwald lässt es sich gut leben und arbeiten. Gemeinsam mit unseren Partnern aus Wirtschaft, Politik und den Kommunen machen wir den Standort für Unternehmen sowie Fach- und Führungskräfte attraktiv. So wirken wir der Verstädterung entgegen.“ Thorsten Muntermann
Ein wichtiger Knackpunkt im Odenwald ist zudem die Verkehrsinfrastruktur, denn der Odenwald ist der einzige hessische Landkreis ohne Autobahnanschluss. Und auch hier hat Thorsten Muntermann schon Anstöße gegeben. Ende 2017 wurde ein Runder Tisch mit Mandatsträgern aus Bund und Land, den Landräten und Bürgermeistern initiiert, um die Verkehrsinfrastruktur zu verbessern. „Im Bundesverkehrswegeplan bis 2030 hat der Odenwald nahezu keine Bedeutung, weil der Fokus des Landes bei Autobahnen und Brücken liegt. Die Haupterschließungsstraßen dürfen aber nicht unberücksichtigt bleiben. Deshalb machen wir uns gemeinsam für den dringend erforderlichen Ausbau der Bundesstraßen B38 und B45 stark“, erklärt Muntermann. Darüber hinaus setzt er sich für eine Erhöhung der Kapazität der Odenwaldbahn ein.
IHK-Regional Odenwald
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